Wir hatten frueher gesehn50, dass bei der einfachen Reproduktion des vorausgesetzten Kapitals der in der Reproduktion des konstanten Kapitals abgenutzte Teil des konstanten Kapitals ersetzt wird entweder direkt in natura oder durch Austausch zwischen den Produzenten des konstanten Kapitals, ein Austausch von Kapital gegen Kapital, und nicht aber von Revenue gegen Revenue, noch von Revenue gegen Kapital. Ferner das konstante Kapital, das abgenutzt wird oder industriell konsumiert wird in der Produktion von konsumablen Artikeln -- Artikeln, die in die individuelle Konsumtion eingehn --, wird ersetzt durch neue Produkte derselben Art, die das Resultat neuzugefuegter Arbeit sind, also sich in Revenue (Salair und Profit) aufloesen. Danach stellte der Teil der Produktenmasse in den Sphaeren die konsumable Artikel produzieren, der gleich dem Wertteil derselben, der ihr konstantes Kapital ersetzt, die Revenue der Produzenten des konstanten Kapitals vor, waehrend umgekehrt der Teil der Produktenmasse in den Sphaeren, die konstantes Kapital produzieren, der neuzugesetzte Arbeit darstellt und daher die Revenue der Produzenten dieses konshnten Kapitals bildet, das konstante Kapital (Ersatzkapital) fuer die Produzenten der Lebensmittel darstellt. Es unterstellt dies also, dass die Produzenten des konstanten Kapitals ihr surplus produce (d.h. hier den Ueberschuss ihres Produkts ueber den Teil desselben, der gleich ihrem konstanten Kapital) gegen Lebensmittel austauschen, individuell seinen Wert konsumieren. Indes ist dies surplus produce
1. = Salair (oder dem reproduzierten fund51 fuer das Salair), und dieser Teil muss (von seiten des Kapitalisten) der Ausgabe in wages, also fuer die individuelle Konsumtion bestimmt bleiben (und das Minimum des Salairs vorausgesetzt, kann auch der Arbeiter die so erhaltnen wages nur in Lebensmitteln realisieren);
2. = dem Profit des Kapitalisten (Rente eingeschlossen). Dieser Teil kann, wenn er gross genug ist, zum Teil individuell konsumiert werden, zum Teil industriell. Und in diesem letztren Fall findet Austausch ihrer Produkte zwischen den Produzenten von konstantem Kapital statt, der aber nicht mehr Austausch des Produktenteils ist, der ihr wechselseitig zu ersetzendes capital constant vorstellt, sondern Teil des surplus produce, Revenue (neuzugesetzte Arbeit), die direkt in konstantes Kapital verwandelt, wodurch dann die Masse des konstanten Kapitals vermehrt und die Stufenleiter, auf der reproduziert wird, erweitert wird.
Also auch in diesem Fall wird ein Teil des vorhandnen surplus produce, der waehrend des Jahrs neuzugefuegten Arbeit, direkt in konstantes Kapital verwandelt, ohne vorher in variables Kapital verwandelt worden zu sein. Also auch hier zeigt sich wieder, dass die industrielle Konsumtion des surplus produce -- oder die Akkumulation -- keineswegs damit identisch ist, dass das ganze surplus produce in wages an produktive Arbeiter verausgabt wird.
Man kann sich denken: Der Maschinenfabrikant verkauft seine Ware (Teil) an den Produienten z.B. von Gewebe. Dieser zahlt ihm Geld. Mit diesem Geld kauft er Eisen, Kohle etc. statt Lebensmittel. Indes, den allgemeinen Prozess betrachtet, ist klar, dass die Produzenten von Lebensmitteln keine Ersatz-Maschinerie oder Ersatz-Rohmaterial kaufen koennen, wenn die Produzenten des Ersatzes (/an/) konstantem Kapital ihnen nicht ihre Lebensmittel abkaufen, wenn diese Zirkulation also nicht wesentlich Austausch zwischen Lebensmitteln und konstantem Kapital ist. Durch das Auseinanderfallen der Akte des Kaufens und Verkaufens koennen natuerlich sehr wesentliche Stoerungen und Verwicklungen in diese Ausgleichungsprozesse kommen.
//704/ Kann ein Land nicht selbst die Masse Maschinerie liefern, die ihm Akkumulation des Kapitals erlaubt, so kauft es sie im Ausland. Ditto, wenn es selbst nicht die noetige Masse Lebensmittel (fuer wages) und Rohmaterial liefern kann. Hier, sobald der internationale Handel dazwischenkommt, wird es sonnenklar, dass ein Teil des surplus produce des Landes -- soweit es zur Akkumulation bestimmt ist -- sich nicht in Arbeitslohn, sondern direkt in konstantes Kapital verwandelt. Aber dann bleibt die Vorstellung, dass drueben im Ausland das so ausgelegte Geld ganz in Arbeitslohn verausgabt wird. Wir haben gesehn, dass, selbst vom auswaertigen Handel abstrahiert, dies nicht der Fall ist und nicht der Fall sein kann.
In welchem Verhaeltnis das surplus produce sich zwischen variablem und konstantem Kapital teilt, haengt von der Durchschnittskomposition des Kapitals ab, und je entwickelter die kapitalistische Produktion, um so kleiner wird relativ der direkt in Arbeitslohn ausgelegte Teil sein. Die Vorstellung, dass das surplus produce, weil es blosses Produkt der waehrend des Jahrs neu zugefuegten Arbeit, nun auch bloss in variables Kapital verwandelt, nur in Arbeitslohn ausgelegt wird, entspricht ueberhaupt der falschen Vorstellung, dass, weil das Produkt bloss Resultat oder Materiatur der Arbeit, sein Wert sich bloss in Revenue -- Salair, Profit und Rente -- aufloest, diese falsche Vorstellung Smiths und Ricardos.
Ein grosser Teil des konstanten Kapitals, naemlich das fixe Kapital, kann aus solchem bestehn, das direkt im Produktionsprozess zur Erzeugung von Lebensmitteln, Rohstoffen etc. eingeht oder entweder zur Abkuerzung des Zirkulationsprozesses dient, wie Eisenbahnen, Strassen, Schiffbarmachung; Telegraphen etc., oder zum Aufbewahren und (/zur/) Vorratsbildung von Waren, wie Docks, Lagerhaeuser etc., oder aber erst nach langer Reproduktionszeit die Fruchtbarkeit vergroessert, wie Nivellierungsarbeiten, Abzugskanaele etc. Je nachdem ein groessrer oder kleinrer Teil des surplus produce auf eine dieser Arten capital fixe verwandt wird, werden die unmittelbaren naechsten Folgen fuer die Reproduktion von Lebensmitteln etc. sehr verschieden sein.