//319/ In dem V. Band Noten zu seiner Uebersetzung von Smiths "Wealth of Nations" (Paris 1802).
Garnier teilt ueber den "travail productif"103 im eminenten Sinn die Ansicht der Physiokraten, die er nur etwas abschwaecht. Er bekaempft Smiths Ansicht, wonach
"produktive Arbeit ... jene ist, die sich in einem Gegenstand realisiert, jene, die Spuren ihrer Taetigkeit hinterlaesst und deren Produkt Gegenstand eines Kaufs oder Austauschs sein kann." (l.c., t. V, p. 169.)104 /VII-319//
//VIII-347/ (Garnier, G.) Er bringt verschiedne Gruende gegen A. Smith an (zum Teil von den Spaetern wiederholt).
"Diese Unterscheidung ist falsch, da sie sich auf einen Unterschied bezieht, der nicht besteht. Jede Arbeit ist produktiv in dem Sinne, in dem der Autor das Wort produktiv gebraucht. Die Arbeit der einen wie die der andren dieser beiden Klassen ist gleich produktiv an irgendeinem Genuss, einer Bequemlichkeit, einem Nutzen fuer denjenigen, der sie bezahlt; sonst wuerde diese Arbeit keinen Lohn finden." (/l.c. p. 171./)
</Sie ist also produktiv, weil sie irgendeinen Gebrauchswert produziert und sich verkauft, einen Tauschwert hat, also selbst Ware ist./> In der Ausfuehrung aber dieses Punkts, als Illustration desselben, fuehrt Garnier vielmehr Beispiele an, wo die "unproduktiven Arbeiter" dasselbe tun, denselben Gebrauchswert oder Art des Gebrauchswerts produzieren wie die "produktiven". Z.B.:
"Der Diener, der in meinem Dienste steht, mein Feuer anzuendet, mich frisiert, meine Kleider und Moebel reinigt und in Ordnung haelt, meine Nahrung zubereitet usw., leistet Dienste ganz derselben Art wie die Waescherin oder Weissnaeherin, die die Waesche ihrer Kunden reinigt oder instand haelt; ... wie der Gastwirt, Garkoch oder Kneipenwirt, dessen Beruf es ist, den Leuten Essen zuzubereiten, die bei ihm speisen wollen; wie der Barbier, Friseur" (der groesste Teil dieser Kerls gehoert aber bei A. Smith ebensowenig zu den ouvriers productifs105 wie der domestique106), "die unmittelbare Dienste leisten; endlich wie der Maurer, der Dachdecker, der Tischler, der Glaser, der Ofensetzer usw. und jene Menge Bauarbeiter, die man ruft, damit sie Ausbesserungen und Reparaturen vornehmen, und deren jaehrliches Einkommen ebensosehr von einfachen Reparatur- und Erhaltungsarbeiten stammt wie von Neubauten." (/l.c. p. 171, 172./)
(A. Smith sagt nirgendwo, dass der travail qui se fixe dans un objet plus ou moins permanent107, nicht ebensogut Reparatur als Neukreatur sein kann.)
"Diese Art Arbeit besteht weniger im Produzieren als im Erhalten; sie hat weniger den Zweck, den Dingen, an denen sie sich betaetigt, Wert zuzusetzen, als ihrem Verfall vorzubeugen. Alle diese Arbeiter, den Diener einbegriffen, ersparen demjenigen, der sie bezahlt, die Arbeit, seine eigenen Sachen instand zu halten." (/l.c. p. 172./)
(Koennen also als Maschine zur Erhaltung des Werts betrachtet werden, oder vielmehr der Gebrauchswerte. Dieser Standpunkt des "epargner" von travail108 weiter geltend gemacht von Destutt de Tracy. Sieh das spaeter. Die unproduktive Arbeit des einen wird dadurch nicht produktiv, dass sie dem andren unproduktive Arbeit erspart. Einer von beiden verrichtet sie. Ein Teil des A. Smithschen travail improductif109, aber auch nur der Teil derselben, der absolut notwendig ist, um Dinge zu konsumieren, sozusagen zu den Konsumtionskosten gehoert -- und dann auch nur, wenn er einem produktiven Arbeiter diese Zeit spart -- notwendig durch die Teilung der Arbeit. Indes leugnet A. Smith diese "Teilung der Arbeit" nicht. Wenn jeder nach ihm gezwungen waere, produktive und unproduktive Arbeit zu verrichten, und durch die Teilung dieser Arbeitsarten zwischen 2 beides besser geschaehe, aenderte dies nichts an dem Umstand, dass die eine dieser Arbeiten produktiv und die andre unproduktiv ist.)
"In den weitaus meisten Faellen arbeiten sie deswegen und nur deswegen" (damit einer die Arbeit spart, sich selbst zu bedienen, muessen 10 ihn bedienen -- eine sonderbare Art, Arbeit zu " sparen"; ausserdem die "unproduktive Arbeit" dieser Art am meisten von denen angewandt, die nichts tun); "also sind sie entweder alle produktiv, oder keiner von ihnen ist produktiv" (l.c. p. 172).
//348/ Zweitens. Bei einem Franzosen duerfen die ponts et chaussees110 nicht fehlen. Warum, sagt er, produktiv nennen
"die Arbeit eines Inspektors oder Direktors eines privaten Unternehmens im Handel oder der Industrie und unproduktiv die eines Verwaltungsbeamten, der die Erhaltung der oeffentlichen Strassen und schiffbaren Kanaele, der Haefen, des Geldwesens und anderer grosser Einrichtungen ueberwacht, die die Taetigkeit des Handels beleben, der ueber die Sicherheit des Transports und der Verkehrswege und ueber die Einhaltung der Vertraege wacht usw., und der mit Recht als ein Inspektor der grossen sozialen Manufaktur angesehen werden kann? Das ist eine Arbeit ganz gleicher Art, nur auf viel groesserer Stufenleiter." (p. 172, 173.)
Soweit solcher Bursche in der Produktion (resp. Konservation und Reproduktion) materieller Dinge konkurriert, die verkauft werden koennten, befaenden sie sich nicht in den Haenden des Staats, wuerde Smith sie "produktiv" nennen koennen. "Inspecteurs de la grande manufacture sociale"111 sind franzoesische Geschoepfe.
Drittens. Hier faellt Garnier ins "Moralische". Warum soll der "parfumeur, der mon odorat"112 schmeichelt, produktiv sein und der musicien113 nicht, der "charme mon oreille"114? (p. 173.) Weil der eine ein materielles Produkt liefert, wuerde Smith antworten, der andre nicht. Die Moral und das "Verdienst" der beiden Burschen hat nichts mit der Unterscheidung zu tun.
Viertens. Ist es nicht Widerspruch, dass der "luthier, le facteur d'orgues, le marchand de musique, le machiniste115 etc." produktiv und die professions116, wofuer diese Arbeiten nur "preparatoires"117, unproduktiv?
"Die einen wie die anderen haben als letzten Zweck ihrer Arbeit einen Konsum derselben Art. Wenn der Zweck, den sich die einen setzen, nicht verdient, zur Zahl der Produkte der Arbeit der Gesellschaft gerechnet zu werden, warum soll man dasjenige guenstiger behandeln, was nur ein Mittel ist, diesen Zweck zu erreichen?" (l.c. p. 173.)
Nach diesem Raisonnement118 ist einer, der Getreide isst, gradeso produktiv wie der, der es produziert. Denn zu welchem Zweck wird Getreide produziert? Um es zu essen. Wenn also die Arbeit des Essens nicht produktiv ist, warum die des Getreidebaues, qui n'est qu'un moyen pour arriver acette fin119? Ausserdem produziert der, der isst, Hirn, Muskel etc., und sind das nicht ebenso edle Produkte als Gerste oder Weizen? -- koennte ein entruesteter Menschenfreund den A. Smith fragen.
Erstens leugnet A. Smith nicht, dass der unproduktive Arbeiter ein produit quelconque120 produziert. Sonst waere er ueberhaupt kein Arbeiter. Zweitens mag es sonderbar scheinen, dass der Arzt, der die Pillen verschreibt, kein produktiver Arbeiter ist, wohl aber der Apotheker, der sie dreht. Ebenso der Instrumentenmacher, der die Fiddle macht, nicht aber der Musikant, der sie spielt. Das wuerde nur beweisen, dass "produktive Arbeiter" Produkte liefern, die keinen Zweck haben, ausser als Produktionsmittel fuer unproduktive Arbeiter zu dienen. Was aber nicht auffallender, als dass alle produktiven Arbeiter schliesslich erstens die Mittel liefern, um unproduktive zu zahlen, 2. Produkte liefern, die ohne alle Arbeit konsumiert werden.
Nach allen diesen Bemerkungen (wovon Nr. II Franzuski, der seine ponts et chaussees nicht vergessen kann; Nr. III auf Moral hinauslaeuft; Nr. IV entweder den Bloedsinn enthaelt, dass der Konsum ebenso produktiv wie die Produktion -- was falsch in der buergerlichen Gesellschaft, wo der eine produziert und der andre konsumiert -- oder dass ein Teil der produktiven Arbeit bloss das Material fuer unproduktive Arbeiten liefert, was A. Smith nirgend leugnet, und wovon nur I das Richtige enthaelt, dass A. Smith mit seiner 2ten Defnition dieselben Arbeiten //349/ produktiv und unproduktiv nennt -- oder vielmehr einen verhaeltnismaessig geringen Teil seiner "unproduktiven" Arbeit seiner eignen Definition nach produktiv nennen muesste, was also nicht gegen die Distinktion, sondern die Subsumtion unter die Distinktion oder die Anwendung derselben spricht -- ) koemmt studiosus Garnier endlich zur Sache.
"Der einzige allgemeine Unterschied, den man offenbar zwischen beiden von Smith ausgedachten Klassen finden koennte, besteht darin, dass bei jener Klaase, die er produktiv nennt, es immer einen Vermittler zwischen dem Verfertiger des Gegenstandes und demjenigen, der ihn konsumiert, gibt oder geben kann; waehrend bei jener, die er unproduktiv nennt, es keinen Vermittler geben kann und das Verhaeltnis zwischen dem Arbeiter und dem Konsumenten notwendigerweise direkt und unmittelbar ist. Es ist klar, dass derjenige, der die Erfahrung des Arztes, die Geschicklichkeit des Chirurgen, das Wissen des Advokaten, das Talent des Musikers oder Schauspielers oder endlich die Dienste des Dieners in Anspruch nimmt, notwendigerweise in einem direkten und unmittelbaren Verhaeltnis zu jedem dieser verschiedenen Arbeiter im Zeitpunkt ihrer Arbeit steht; waehrend bei den Berufen der anderen Klasse das zu konsumierende Objekt aus einem materiellen und greifbaren Ding besteht, das verschiedene Tauschhandlungen durchlaufen kann, bevor es von seinem Verfertiger zu seinem Konsumenten gelangt." (p. 174.)
In diesen letzten Worten zeigt Garnier malgre lui121, welche geheime Ideenverbindung mit der ersten Smithschen Distinktion (Arbeit, die sich gegen Kapital austauscht, und solche, die sich gegen Revenue austauscht) und der letztren ist (Arbeit, die sich in einem materiellen, vendible commodity122) fixiert, und (/solche/), die sich nicht darin fixiert). Die letztren koennen ihrer Natur nach der kapitalistischen Produktionsweise meist nicht unterworfen werden; die andren koennen. Abgesehn davon, dass auf Basis der kapitalistischen Produktion, wo der groesste Teil der materiellen Waren -- choses materielles et palpables123 -- unter Herrschaft des Kapitals von Lohnarbeitern produziert werden, die (/unproduktiven/) Arbeiten (oder Dienste, sei es der Hure, sei es des Papstes) nur bezahlt werden koennen either out of the salairs of the productive labourers, either out of the profts of their employers (and the partners in those profts), quite apart from the circumstance that those productive labourers produce the material basis of the subsistence, and, consequently, the existence of the improduktive labourers124. Es ist aber charakteristisch fuer den flachen franzoesischen Hund, dass er, der Nationaloekonom sein will, also Explorator der kapitalistischen Produktion, das, was diese Produktion zur kapitalistischen macht, den Austausch von Kapital gegen Lohnarbeit statt des direkten Austauschs von Revenue gegen Lohnarbeit oder der direkten Revenue, die der Arbeiter sich selbst zahlt, fuer unwesentlich haelt. Damit ist die kapitalistische Produktion selbst eine unwesentliche Form, statt eine notwendige, wenn auch nur historisch, also voruebergehend notwendige Form zur Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit und Verwandlung der Arbeit in gesellschaftliche Arbeit zu sein.
"Auch muesste man von seiner produktiven Klasse alle die Arbeiter abziehen, deren Arbeit bloss darin besteht, die fertigen Gegenstaende zu reinigen, zu erhalten oder zu reparieren, ohne dass sie daher ein neues Produkt in die Zirkulation bringt." (p. 175.)
(Smith sagt nirgendwo, dass die Arbeit oder ihr Produkt in das capital circulant eingehn muss. Sie kann direkt in das capital fixe eingehn, wie die des Maschinisten, der in einer Fabrik die Maschine repariert. Dann geht aber ihr Wert in die Zirkulation des Produkts, der Ware ein, und die reparateurs etc., die dies domestiquement125 tun, tauschen //350/ ihre Arbeit nicht gegen Kapital, sondern gegen Revenue aus.)
"Infolge dieses Unterschieds wird die unproduktive Klasse, wie Smith bemerkt hat, nur aus Revenuen erhalten. Da diese Klasse keinen Vermittler zwischen sich und dem Konsumenten ihrer Produkte hat, das heisst dem, der ihre Arbeit geniesst, wird sie unmittelbar vom Konsumenten bezahlt; dieser aber zahlt nur aus Revenuen. Dagegen werden die Arbeiter der produktiven Klasse, da sie gewoehnlich von einem Mittelsmann bezahlt werden, der aus ihrer Arbeit einen Profit schlagen will, meistens aus einem Kapital bezahlt. Aber dieses Kapital wird schliesslich stets durch die Revenue eines Konsumenten ersetzt, sonst koennte es nicht zirkulieren und wuerde seinem Besitzer keinen Profit abwerfen." (/p. 175./)
Dieses letztere "mais"126 ganz kindisch. Erstens wird ein Teil des Kapitals durch Kapital und nicht durch Revenue ersetzt; obgleich dieser Teil des Kapitals, je nachdem, zirkuliert oder nicht zirkuliert (wie letztres beim Samen).
Wenn eine Kohlengrube einem Eisenwerk Kohlen liefert und von diesem Eisenwerk Eisen erhaelt, welches als Produktionsmittel in den Betrieb der Kohlengrube eingeht, so ist zum Wertbetrag dieses Eisens die Kohle gegen Kapital ausgetauscht und wechselseitig zu seinem eignen Wertbetrag das Eisen als Kapital gegen Kohle ausgetauscht. Beide sind Produkte (dem Gebrauchswert nach betrachtet) neuer Arbeit, obgleich diese Arbeit mit vorhandnen Arbeitsmitteln produzierte. Aber der Wert des Produkts der jaehrlichen Arbeit ist nicht das Produkt der jaehrlichen (/neuzugesetzten/) Arbeit. Er ersetzt vielmehr den Wert der vergangnen Arbeit, die in den Produktionsmitteln vergegenstaendlicht war. Der Teil des Gesamtprodukts also, der gleich diesem Wert, ist nicht ein Teil des Produkts der jaehrlichen Arbeit, sondern Reproduktion der vergangnen Arbeit.
Nehmen wir z.B. das Produkt der taeglichen Arbeit einer Kohlengrube, eines Eisenwerks, eines Holzfaellers und einer Maschinenfabrik. Das capital constant in allen diesen Industrien = 1/3 der gesamten Wertbestandteile des Produkts127 d.h. das Verhaeltnis der praeexistierenden Arbeit zur lebendigen = 1 : 2. So liefern alle diese Industrien jede taeglich ein Produkt von x, x', x'', x'''. Diese Produkte sind gewisse Quanta von Kohle, Eisen, Holz und Maschine. Als solche Produkte sind sie Produkte der taeglichen Arbeit (aber ebenso der taeglich verbrauchten Rohstoffe, Heizungsmittel, Maschinerie etc., die alle zur taeglichen Produktion konkurriert haben). Ihre Werte seien gleich z, z', z'', z'''. Diese Werte sind nicht das Produkt der taeglichen Arbeit, denn z/3, z'/3, z''/3, z'''/3 sind bloss gleich dem Wert, den die konstanten Elemente von z, z', z'', z''' hatten, ehe sie in die taegliche Arbeit eingingen. Also stellt auch x/3, x'/3, x''/3, x'''/3 oder ein dritter Teil der produzierten Gebrauchs werte bloss den Wert der praeexistierenden Arbeit dar und ersetzt sie bestaendig. </Der Austausch, der hier zwischen praeexistierender und dem Produkt lebendiger Arbeit stattfindet, ist ganz andrer Natur als der Austausch zwischen dem Arbeitsvermoegen und den als Kapital existierenden Arbeitsbedingungen./>
x = z; doch das x ist der Wert von ganz x128, aber 1/3 z = dem Wert des in ganz x enthaltnen Rohstoffs etc. Also x/3 ein Teil des taeglichen Produkts der Arbeit </aber durchaus nicht Produkt der taeglichen Arbeit, sondern vielmehr der mit ihr verbundnen vortaegigen, praeexistierenden Arbeit/>, worin die mit der taeglichen Arbeit verbundne praeexistierende Arbeit wiedererscheint und ersetzt wird. Nun stellt zwar jeder aliquote Teil von x, das bloss die Quantitaet der wirklichen Produkte (Eisen, Kohle etc.), seinem Wert nach 1/3 praeexistierende Arbeit und 2/3 denselben Tag produzierte oder zugesetzte Arbeit dar. Praeexistierende Arbeit und Tagesarbeit gehn in demselben Verhaeltnis wie in die Summe der Produkte, so in jedes einzelne Produkt ein, woraus jene Summe besteht. Teile ich aber das gesamte Produkt in 2 Teile, setze 1/3 desselben auf die eine Seite und 2/3 auf die andre, so ist es dasselbe, als ob das eine 1/3 nur praeexistierende Arbeit, die andren 2/3 nur Tagesarbeit129 darstellten. In der Tat stellt das erste 1/3 alle vergangne Arbeit dar, die in das Gesamtprodukt einging, den ganzen Wert der aufgezehrten Produktionsmittel. Nach Abzug dieses 1/3 koennen die andren 2/3 also nur das Produkt der Tagesarbeit darstellen. Sie stellen in der Tat das ganze Quantum der Tagesarbeit dar, das den Produktionsmitteln zugefuegt wurde.
Die letztren 2/3 sind also gleich der Revenue des Produzenten (Profit und Salair). Er kann sie konsumieren, d.h. in Artikeln auslegen, die in seine individuelle Konsumtion eingehn. Gesetzt, diese 2/3 der taeglich produzierten Kohle wuerden von den Konsumenten oder Kaeufern nicht mit130 Geld, sondern mit131 den Waren gekauft132, die sie vorher in Geld verwandelt haben, um Kohle damit zu kaufen. Ein Teil Kohle von diesen 2/3 wird zur Privatheizung etc. in die individuelle Konsumtion des Kohlenproduzenten selbst eingehn. Dieser Teil tritt also nicht in Zirkulation, oder wenn er vorher in Zirkulation getreten, wird er derselben wieder //351/ von seinen eignen Produzenten entzogen. Minus dieses Teils, den die Produzenten der Kohle selbst von den 2/3 Kohle konsumieren, muessen sie alles andre (wollen sie es konsumieren) gegen Artikel austauschen, die in die individuelle Konsumtion eingehn.
Bei diesem Austausch ist es ihnen ganz gleichgueltig, ob die Verkaeufer der konsumablen Artikel Kapital oder Revenue gegen Kohle austauschen, d.h., ob z.B. der Tuchfabrikant sein Tuch gegen Kohle austauscht, um sein Privathaus zu heizen (in diesem Fall ist die Kohle selbst wieder Konsumtionsartikel fuer ihn, und er zahlt sie mit Revenue, mit einem Quantum Tuch, das Profit darstellt), oder ob James, der Lakai des Tuchfabrikanten, das Tuch, das er als Salair erhalten, gegen die Kohle austauscht (in diesem Fall letztre wieder Konsumtionsartikel und gegen die Revenue des Tuchfabrikanten ausgetauscht, der seine Revenue aber wieder gegen die unproduktive Arbeit des Lakaien ausgetauscht hatte), oder ob der Tuchfabrikant Tuch gegen Kohle austauscht, um die in seiner Fabrik noetige, aber aufgezehrte Kohle zu ersetzen. (In letztrem Fall stellt das Tuch, das der Tuchfabrikant austauscht, fuer ihn capital constant vor, den Wert eines seiner Produktionsmittel, und die Kohle stellt ihm nicht nur den Wert, sondern dies Produktionsmittel in natura vor. Fuer den Kohlenmann aber ist das Tuch Konsumtionsartikel, und beide, Tuch wie Kohle, stellen ihm Revenue vor; die Kohle Revenue in ihrer nicht realisierten, das Tuch Revenue in ihrer realisierten Form.)
Was aber das letzte 1/3 der Kohlen betrifft, so kann der Kohlenmann sie nicht gegen Artikel auslegen, die in seine individuelle Konsumtion eingehn, nicht als Revenue. Sie gehoeren dem Produktionsprozess (oder Reproduktionsprozess) an und muessen in Eisen, Holz, Maschine verwandelt werden, in Artikel, die Bestandteile seines konstanten Kapitals bilden und ohne die die Kohlenproduktion nicht erneuert oder fortgesetzt werden koennte. Er koennte nun zwar auch dies 1/3 gegen Konsumtionsartikel austauschen (oder, was dasselbe ist, gegen das Geld der Produzenten dieser Artikel), aber doch nur unter der Bedingung, dass er diese Konsumtionsartikelwieder austauscht gegen Eisen, Holz, Maschine, dass sie also weder in seine eigne Konsumtion noch in Verausgabung seiner Revenue eingehn, sondern in die Konsumtion und Revenueverausgabung der Produzenten von Holz, Eisen, Maschine, die aber alle selbst wieder sich in dem Fall befinden, 1/3 ihres Produkts nicht in Artikel fuer die individuelle Konsumtion auslegen zu koennen.
Gesetzt aber nun, Kohle gehe in das capital constant des Eisenproduzenten, Holzproduzenten, Maschinenbauers ein. Andrerseits geht Eisen, Holz, Maschine in das capital constant des Kohlenmanns ein. Soweit also diese ihre Produkte wechselseitig von ihnen zu gleichem Wertbetrag (/in ihre konstanten Kapitale/) eingehn, ersetzen sie sich in natura, und der eine haette dem andren nur Bilanz zu zahlen fuer das surplus, was er mehr von ihm kauft als an ihn verkauft133. In der Tat tritt das Geld hier in der Praxis (vermittelst Wechsel etc.) auch nur als Zahlungsmittel auf, nicht als Muenze, Zirkulationsmittel, und zahlt nur die Bilanz. Einen Teil von dem 1/3 Kohle wird der Kohlenproduzent zu seiner eignen Reproduktion beduerfen, ganz wie er einen Teil der 2/3 zu seiner eignen Konsumtion von dem Produkt abzog.
Die ganze Quantitaet Kohle, Eisen, Holz und Maschine, die sich so wechselseitig ersetzen durch Austausch von konstantem Kapital gegen konstantes Kapital, von konstantem Kapital in einer Naturalform gegen konstantes Kapital in der andern Naturalform, hat absolut nichts zu tun weder mit dem Austausch von Revenue gegen konstantes Kapital noch mit dem Austausch von Revenue gegen Revenue. Er spielt exakt dieselbe Rolle wie der Samen in der Agrikultur oder der Kapitalstock des Viehs in der Viehzucht. Es ist ein Teil des jaehrlichen Produkts der Arbeit, aber nicht des Produkts der jaehrlichen (/neuzugesetzten/) Arbeit134 (vielmehr des Produkts der jaehrlichen plus praeexistierenden Arbeit), der (bei gleichbleibenden Produktionsbedingungen) sich selbst jaehrlich als Produktionsmittel, als capital constant ersetzt, ohne in eine andre Zirkulation als die zwischen dealers135 und dealers einzugehn und ohne den Wert des Teils des Produkts zu affizieren, der in die Zirkulation zwischen dealers und consumers136 eingeht.137
Gesetzt, das ganze 1/3 Kohle tausche sich so in natura gegen seine eignen Produktionselemente, Eisen, Holz, Maschinen, aus. </Es waere moeglich, dass es sich z.B. bloss gegen Maschine direkt austauschte; aber der Maschinist wuerde es wieder als capital constant nicht nur gegen sein eignes, sondern das des Eisenproduzenten und Holzfaellers austauschen./> So wuerde zwar jeder Zentner von den 2/3 seines Produkts in Kohle, //352/ das er gegen Konsumtionsartikel austauschte, als Revenue austauschte -- wie das ganze Produkt --, seinem Wert nach aus 2 Teilen bestehn. 1/3 Zentner waere gleich dem Wert der in dem Zentner auf gezehrten Produktionsmittel, und 2/3 Zentner waere gleich der von dem Produzenten der Kohle diesem 1/3 neuzugefuegten Arbeit. Allein, wenn das Gesamtprodukt z.B. = 30 000 Zentner, so tauscht er als Revenue nur aus 20 000 Zentner. Die andren 10 000 Zentner waeren der Voraussetzung nach durch Eisen, Holz, Maschine etc. etc. ersetzt, kurz, der ganze Wert der in den 30 000 Zentnern auf gezehrten Produktionsmittel waere durch Produktionsmittel derselben Art und von gleichem Wertumfang in natura ersetzt.
Die Kaeufer der 20 000 Zentner zahlen also in der Tat keinen farthing fuer den Wert der in den 20 000 Zentnern enthaltnen praeexistierenden Arbeit; denn vom Gesamtprodukt stellen die 20 000 nur die 2/3 des Werts dar, worin sich die neuzugesetzte Arbeit realisiert. Es ist also dasselbe, als stellten die 20 000 Zentner nur neuzugesetzte (waehrend des Jahrs z.B.) und keine praeexistierende Arbeit dar. Der Kaeufer zahlt also in jedem Zentner den ganzen Wert, praeexistierende Arbeit plus neuzugesetzte Arbeit, und dennoch zahlt er nur neuzugesetzte Arbeit; eben weil er nur eine Quantitaet von 20 000 Zentnern kauft, nur die Quantitaet des Gesamtprodukts kauft, die gleich dem Wert der gesamten neuzugesetzten Arbeit. Ebensowenig zahlt er den Samen des Ackerbauers ausser dem Weizen, den er isst. Die Produzenten haben sich wechselseitig diesen Teil ersetzt; er ist ihnen also nicht zum zweitenmal zu ersetzen. Sie haben ihn ersetzt mit dem Teil ihres eignen Produkts, das zwar jaehrliches Produkt ihrer Arbeit, aber keineswegs das Produkt ihrer jaehrlichen Arbeit, vielmehr der Teil ihres jaehrlichen Produkts ist, der die praeexistierende Arbeit vertritt. Ohne die neue Arbeit waere das Produkt nicht da; aber ebenso waere es nicht da ohne die in den Produktionsmitteln vergegenstaendlichte Arbeit. Waere es bloss Produkt der neuen Arbeit, so waere sein Wert kleiner als er jetzt ist, und darin wuerde kein Teil des Produkts der Produktion wiederzugeben sein. Waere aber die andre Weise der Arbeit nicht produktiver und liefert (/nicht/) mehr Produkt, obgleich ein Teil des Produkts der Produktion wiedergegeben werden muss, so wuerde sie nicht angewandt werden.
Obgleich nun von dem 1/3 Kohle kein Wertbestandteil in die 20 000 als Revenue verkauften Zentner Kohle einginge, wuerde dennoch jeder Wertwechsel in dem capital constant, welches das 1/3 oder 10 000 Zentner repraesentierte, einen Wertwechsel in den andren 2/3 hervorbringen, die als Revenue verkauft werden. Die Produktion in Eisen, Holz, Maschine usw., kurz, in den Produktionselementen, worin sich das 1/3 des Produkts auf loeste, werde teurer. Die Produktivitaet der Kohlenarbeit bleibe dieselbe. Mit demselben Quantum Eisen, Holz, Kohle, Maschine und Arbeit werden nach wie vor 30 000 Zentner produziert werden. Aber da Eisen, Holz und Maschine sich verteuert haben, mehr Arbeitszeit wie frueher kosten, muesste mehr Kohle fuer sie gegeben werden wie frueher.
//353/ Es waere nach wie vor das Produkt = 30 000 Ctr. Die Kohlengrubenarbeit ist so produktiv geblieben, wie sie frueher war. Mit demselben Quantum lebendiger Arbeit und derselben Masse Holz, Eisen, Maschinerie etc, produziert sie = 30 000 Ctr., wie frueher. Die lebendige Arbeit, wie frueher, stellt sich in demselben Wert dar, sage = 20 000 l. (in Geld geschaetzt). Dagegen kosten Holz, Eisen etc., kurz, das capital constant, jetzt 16 000 l. statt 10 000 l., d.h., die in ihnen enthaltne Arbeitszeit hat sich um 6/10 oder 60 p.c. vermehrt. Der Wert des Gesamtprodukts jetzt 36 000 l., frueher = 30 000 l.; ist also gewachsen um 1/5, = 20 p.c. Also kostet auch jeder aliquote Teil des Produkts 1/5 oder 20 p.c. mehr als frueher. Kostete der Ctr. frueher 1 l., so jetzt 1 l. + 1/5 l, = 1 l. 4 sh. Frueher vom Gesamtprodukt 1/3 oder 3/9 = capital constant, 2/3 = zugesetzte Arbeit. Jetzt verhaelt sich das capital constant zum Wert des Gesamtprodukts = 16 000 : 36 000 = 16/36 = 4/9. Es betraegt also 1/9 mehr als frueher. Der Teil des Produkts, der = dem Wert der zugesetzten Arbeit, frueher = 2/3 oder 6/9 des Produkts, jetzt = 5/9.
Wir haben also:
capital constant | zugesetzte Arbeit | |
Wert = 36 000 l. | 16 000 l. (4/9 des Produkts) | 20 000 l. (derselbe Wert wie frueher = 5/9 des Produkts) |
Produkt = 30 000 Ctr. | 13 333 1/3 cwts. | 16 666 2/3 cwts. |
Die Arbeit der Kohlenarbeiter waere nicht unproduktiver geworden; aber das Produkt ihrer Arbeit plus der praeexistierenden Arbeit waere unproduktiver geworden; d.h., 1/9 des Gesamtprodukts mehr waere erheischt, um den Wertbestandteil des //354/ capital constant zu ersetzen. 1/9 weniger von dem Produkt waere = dem Wert der zugesetzten Arbeit. Nun werden die Produzenten von Eisen, Holz etc, nach wie vor nur 10 000 cwts. Kohlen zahlen. Diese kosteten ihnen frueher 10 000 l. Sie werden ihnen jetzt 12 000 l. kosten. Ein Teil der Kosten des capital constant wuerde sich also ausgleichen, indem fuer den Teil Kohlen, den sie im Ersatz von Eisen etc, bekaemen, sie den aufgeschlagenen Preis zu zahlen haetten. Aber der Kohlenproduzent muss fuer 16 000 l. Rohmaterial etc. von ihnen kaufen. Bleibt also eine Bilanz gegen ihn von 4000 l., d.h. 33331/3 cwts. coal138. Er muesste also nach wie vor 16 6662/3 cwts. + 3 3331/3 cwts. = 20 000 cwts. Kohle = 2/3 des Produkts an die Konsumenten liefern, die jetzt statt 20 000 l. 24 000 l. dafuer zu zahlen haetten. Damit wuerden sie ihm nicht nur Arbeit, sondern einen Teil des capital constant zu ersetzen haben.
Mit Bezug auf die Konsumenten waere die Sache sehr einfach. Wenn sie nach wie vor dasselbe Quantum Kohlen verzehren wollten, muessten sie 1/5 mehr dafuer zahlen und haetten damit 1/5 ihrer Revenue weniger in andren Produkten auszulegen, wenn fuer jeden Zweig die Produktionskosten dieselben geblieben. Die Schwierigkeit liegt nur darin, wie zahlt der Kohlenproduzent die 4000 l. Eisen, Holz etc., wofuer ihre Produzenten keine Kohle brauchen? Er hat seine 3333 1/3 cwts., = diesen 4000 l., verkauft an die Konsumenten von Kohle und dafuer Waren aller Art erhalten. Sie koennen aber weder in seine Konsumtion noch in die Konsumtion seiner Arbeiter eingehn, sondern muessen gehn in die Konsumtion der Produzenten von Eisen, Holz etc., denn in diesen Artikeln muss er den Wert seiner 3333 1/3 cwts. ersetzen. Man wird sagen: Die Sache ist sehr einfach. Alle Konsumenten von Kohlen haben 1/5 weniger von allen andren Waren zu verzehren oder 1/5 jeder von seiner Ware mehr fuer Kohle zu geben. Dies exakte 1/5 verzehren die Produzenten von Holz, Eisen etc. mehr. Indes ist nicht prima facie139 einzusehn, wie die verminderte Produktivitaet im Eisenwerk, Maschinenbau, Holzfaellung etc. ihre Produzenten befaehigen soll, eine groessere Revenue als frueher zu verzehren, since the price of their articles is supposed to be equal to their values, and, consequently, to have risen only in proportion to the diminished productivity of their labour140.
Es ist nun vorausgesetzt, dass Eisen, Holz, Maschinerie um 3/5 gestiegen sind im Wert, um 60 p.c. Dies kann nun bloss aus 2 Ursachen herruehren. Entweder ist die Eisen-, Holzproduktion etc. unproduktiver geworden, weil die in ihr angewandte lebendige Arbeit unproduktiver geworden, also mehr Arbeitsquantum angewandt werden muesste, um dasselbe Produkt zu erzeugen. In diesem Fall muessten die Produzenten 3/5 mehr Arbeit anwenden als frueher. Die Arbeitsrate141 ist dieselbe geblieben, weil die verminderte Produktivkraft der Arbeit nur voruebergehend einzelne Produkte trifft. Also ist auch die Rate des Mehrwerts dieselbe geblieben. Der Produzent braucht 24 Arbeitstage, wo er frueher 15 brauchte, aber er zahlt den Arbeitern nach wie vor nur 10 Arbeitsstunden auf jeden der 24 (/Arbeitstage/) und laesst sie nach wie vor auf jeden derselben 2 (/Stunden/) umsonst arbeiten. Arbeiteten die 15 (/Arbeiten/) also 150 Arbeitsstunden fuer sich und 30 fuer ihn, so die 24 fuer sich 240 und fuer ihn 48. (Um die Profitrate kuemmern wir uns hier nicht.) Arbeitslohn ist nur gesunken, soweit er in Eisen, Holz etc., verausgabt wurde, in Maschinerie142, was nicht der Fall. Die 24 Arbeiter verzehren jetzt 3/5 mehr als frueher die 15. Also koennen die Kohlenproduzenten soviel mehr von dem Wert der 3333 1/3 cwts. an sie absetzen, i.e. an ihren master, der den Arbeitslohn vorlegt.
Oder die verminderte Produktivitaet in der Eisen-, Holzproduktion etc. ruehrt daher, dass Teile ihres konstanten Kapitals, ihrer Produktionsmittel sich verteuert haben. Dann tritt wieder dieselbe Alternative ein, und schliesslich muss sich die verminderte Produktivitaet aufloesen in vermehrtes Quantum den angewandten lebendigen Arbeit; also auch vermehrten Anbeitslohn, den die Konsumenten dem Kohlenmann zum Teil in den 4000 l. gezahlt haben.
In den Produktionszweigen, worin die Mehrarbeit143 angewandt ist, ist die Masse des Mehrwents, weil die Zahl der angewandten Arbeiter, gestiegen. Andrerseits ist die Profitrate soweit gefallen, als alle Bestandteile ihres capital constant (/gestiegen sind/), worin ihr eignes Produkt eingeht; sei es nun, dass sie selbst einen Teil ihres eignen Produkts wieder als Produktionsmittel brauchen, sei es, dass, wie bei der Kohle, ihr Produkt als Produktionsmittel in ihre eignen Produktionsmittel eingeht. Ist aber ihr in Arbeitslohn ausgelegtes zirkulierendes Kapital mehr gestiegen als der Teil des konstanten Kapitals, den sie zu ersetzen haben, so ist auch ihre Profitrate gestiegen, und sie //355/ verzehren mit einen Teil den 4000 l.
Eine Werterhoehung des konstanten Kapitals (aus verminderter Produktivitaet der Arbeitszweige, die es liefern, entspringend) erhoeht den Wert des Produkts, worin es als capital constant eingeht, und vermindert den Teil des Produkts (in natura), der die neuzugesetzte Arbeit ersetzt, macht sie also unproduktiver, soweit sie in ihrem eignen Produkt geschaetzt wuerde. Fuer den Teil des konstanten Kapitals, der sich in natura austauscht, bleibt die Sache dieselbe. Es wird nach wie vor dasselbe Quantum Eisen, Holz, Kohle in natura ausgetauscht, um das aufgenutzte Eisen, Holz, Kohle zu ersetzen, und die Preiserhoehung deckt sich wechselseitig hier. Aber der Ueberschuss von Kohle, der jetzt einen Teil des capital constant fuer den Kohlenmann bildet und der nicht in diesen Naturalaustausch eingeht, wird nach wie vor gegen Revenue (im obig erwaehnten Fall ein Teil nicht nur gegen Salair, sondern auch gegen Profit) ausgetauscht, nur dass diese Revenue, statt den fruehren Konsumenten, den Produzenten zukommt, in deren Sphaere groessres Quantum Arbeit angewandt worden, die Arbeiterzahl gewachsen ist.
Produziert ein Industriezweig Produkte, die nur in die individuelle Konsumtion eingehn, weder als Produktionsmittel in eine andre Industrie (naemlich hier unter Produktionsmittel immer capital constant zu verstehn) noch in ihre eigne Reproduktion (wie z.B. in der Agrikultur, Viehzucht, Kohlenindustrie, worin die Kohle selbst als matiere instrumentale144 eingeht), so muss ihr jaehrliches Produkt </etwaiger Ueberschuss ueber das jaehrliche Produkt gleichgueltig fuer diese Frage/> immer aus Revenue, Salair oder Profit, bezahlt werden.
Nehmen wir das fruehre Beispiel mit der Leinwand.145 Drei Ellen Leinwand bestehn aus 2/3 aus konstantem Kapital und 1/3 aus zugesetzter Arbeit. 1 Elle Leinwand repraesentiert also zugesetzte Arbeit. Ist der Mehrwert = 25 p.c., so stellen von der 1 Elle 1/5 den Profit vor, die andren 4/5 Ellen den reproduzierten Arbeitslohn. Das 1/5 konsumiert der Fabrikant selbst, oder, was dasselbe, andre konsumieren es und zahlen ihm den Wert, den er in ihren eignen oder andren Waren verzehrt. </Der Vereinfachung wegen hier146 faelschlich der ganze Profit als Revenue aufgefasst./> Die 4/5 Ellen aber legt er wieder in Arbeitslohn aus; seine Arbeiter verzehren sie fuer ihre Revenue entweder direkt oder im Austausch fuer andre konsumable Produkte, deren Besitzer die Leinwand verzehren.
Dieses ist der ganze Teil der 3 Ellen Leinwand -- die 1 Elle -- die die Leinwandproduzenten selbst als Revenue verzehren koennen. Die 2 andren Ellen stellen das konstante Kapital des Fabrikanten vor; sie muessen in die Produktionsbedingungen der Leinwand, Garn, Maschinerie etc. rueckverwandelt werden. Von seinem Standpunkt aus ist derAustausch der 2 Ellen Leinwand Austausch von konstantem Kapital; aber er kann sie nur gegen die Revenue andrer austauschen. Also er zahlt etwa das Garn mit 4/5 der 2 Ellen oder 8/5 Ellen und die Maschinerie mit 2/5. Spinner und Maschinist koennen ein jeder wieder 1/3 davon konsumieren, also der eine von den 8/5 Ellen 8/15 Ellen, der andre von den 2/5 (/Ellen/) 2/15. Zusammen 10/15 oder 2/3 Ellen. Aber 20/15 oder 4/3 Ellen muessen ihnen die Rohstoffe Flachs, Eisen, Kohle etc. ersetzen, und jeder dieser Artikel loest sich selbst wieder in einen Teil auf, der Revenue (neuzugesetzte Arbeit), und einen andern, der konstantes Kapital (Rohstoff und capital fixe etc.) vertritt.
Die letzten 4/3 Ellen koennen aber nur als Revenue verzehrt werden. Was also schliesslich als capital constant im Garn und der Maschine erscheint, und womit der Spinner und Maschinist Flachs, Eisen, Kohle ersetzen (abgesehn von dem Teil von Eisen, Kohle etc., den der Maschinist durch Maschine ersetzt), darf nur einen Teil Flachs, Eisen, Kohle vorstellen, der die Revenue des Flachs-, Eisen-, Kohlenproduzenten bildet, wofuer also kein capital constant zu ersetzen, oder muss zu dem Teil ihres Produkts gehoeren, worin, wie wir oben gezeigt, kein Teil des capital constant eingeht. Ihre Revenue in Eisen, Kohle, Flachs etc. aber verzehren diese in Leinwand oder in andren konsumablen Produkten, weil ihre eignen Produkte als solche gar nicht oder nur zum geringen Teil in ihre individuelle Konsumtion eingehn. So kann ein Teil von Eisen, Flachs etc, sich gegen Produkt austauschen, das nur in die individuelle Konsumtion eingeht, Leinwand, und dafuer dem Spinner ganz, dem Maschinisten zum Teil sein konstantes Kapital ersetzen, waehrend Spinner und Maschinist wieder mit dem Teil ihres Garns, der Maschine, der Revenue darstellt, Leinwand verzehren und damit das capital constant des Webers ersetzen.
In der Tat loest sich also die ganze Leinwand in die Profite und Salaire von Weber, Spinner, Maschinist, Flachsbauer, Kohlen- und Eisenproduzent (/auf/), waehrend sie zugleich dem Leinwandfabrikanten und Spinner ihr ganzes konstantes Kapital ersetzen. Aufgehn wuerde die Rechnung nicht, wenn die letzten Rohstoffproduzenten ihr eignes konstantes Kapital im Austausch mit der Leinwand zu ersetzen haetten, da dies ein Artikel fuer die individuelle Konsumtion ist, der in keine Produktionssphaere als Produktionsmittel, //356/ Teil des konstanten Kapitals, eingeht. Die Rechnung geht auf, weil die vom Flachsbauer, Kohlenmann, Eisenmann, Maschinisten etc. mit ihrem Produkt gekaufte Leinwand ihnen nur den Teil ihres Produkts ersetzt, der sich fuer sie in Revenue aufloest, fuer ihre Kaeufer in konstantes Kapital. Moeglich das nur, weil sie den Teil ihrer Produkte, der sich nicht in Revenue aufloest, also nicht gegen konsumable Produkte aufloesbar, in natura ersetzen oder durch Austausch von konstantem Kapital gegen konstantes Kapital.
Es kann oben auffallen, dass angenommen ist, die Produktivitaet der Arbeit in einem gegebnen Industriezweig sei dieselbe geblieben, und dennoch habe sie abgenommen, wenn die Produktivitaet der in diesem Industriezweig angewandten lebendigen Arbeit in ihrem eignen Produkt geschaetzt wuerde. Aber die Sache sehr einfach.
Unterstelle, das Produkt der Arbeit eines Spinners sei = 5 lbs. Garn. Nimm an, dazu brauche er bloss 5 lbs. Baumwolle (also kein Abfall), das lb. Garn koste einen Schilling (wir wollen von der Maschinerie abstrahieren, i.e. voraussetzen, dass ihr Wert weder gefallen noch gestiegen sei; also ist sie fuer den betrachteten Fall = 0). Das Pfund Baumwolle (/koste/) 8 d. Von den 5 sh., die die 5 lbs. Garn kosten, kommen 40 d, (5 x 8 d.) = 3 sh. 4 d. auf die Baumwolle und 5 x 4 d. = 20 d. = 1 sh. 8 d. auf die neuzugesetzte Arbeit. Von dem ganzen Produkt kommen also fuer 3 sh. 4 d., (/das sind/) 3 + 1/3 lb. Garn auf das capital constant und 1 2/3 lbs. Garn auf die Arbeit. Also 2/3 von den 5 lbs. Garn ersetzen konstantes Kapital und 1/3 von den 5 lbs. Garn oder 1 2/3 lbs. Garn ist der Teil des Produkts, der die Arbeit bezahlt. Gesetzt, der Preis des lb. Baumwolle stiege jetzt um 50 p.c., von 8 d. auf 12 d. oder auf einen sh. Wir haben dann fuer 5 lbs. Garn erstens 5 sh. fuer 5 (/lbs./) Baumwolle und 1 sh. 8 d. fuer zugesetzte Arbeit, deren Quantum und daher Wert, in Geld ausgedrueckt, derselbe bleibt. Also kosten die 5 lbs. Garn nun 5 sh, + 1 sh. 8 d, = 6 sh. 8 d. Von diesen 6 sh. 8 d. kommt aber jetzt auf das Rohmaterial 5 sh. und auf die Arbeit 1 sh. 8 d.
6 sh. 8 d. = 80 d., wovon 60 d. auf Rohmaterial und 20 d. auf Arbeit kommen. Die Arbeit bildet jetzt nur noch 20 (/d./) von dem Wert der 5 lbs., den 80 d., oder 1/4=25 p.c.; frueher 33 1/3 p.c. Andrerseits bildet das Rohmaterial 60 d. =3/4= 75 p.c.; frueher nur 66 2/3 p.c. Da die 5 lbs. Garn jetzt 80 d. kosten, so kostet 1 lb.= 80/5 d.= 16 d. Fuer seine 20 d. -- den Wert der (/neuzugesetzten/) Arbeit -- wird also (/der Spinner/) von den 5 lbs. Garn erhalten 1 1/4 lbs., und 3 3/4 lbs. fuer das Rohmaterial. Frueher kamen 1 2/3 lbs. auf die Arbeit (Profit und Salair) und 3 1/3 lbs. auf das konstante Kapital. Im eignen Produkt geschaetzt, ist die Arbeit also unproduktiver geworden, obgleich ihre Produktivitaet dieselbe geblieben und nur das Rohmaterial sich verteuert hat. Aber sie ist gleich produktiv geblieben, weil dieselbe Arbeit 5 lbs. Baumwolle in 5 lbs. Garn verwandelt hat in derselben Zeit, und das eigentliche Produkt dieser Arbeit (dem Gebrauchswert nach) ist nur die Garnform, die die Baumwolle erhalten. 5 lbs. Baumwolle haben nach wie vor von derselben Arbeit Garnform erhalten. Das wirkliche Produkt besteht aber nicht nur aus dieser Garnform, sondern auch aus der Rohbaumwolle, dem Stoff, der in diese Form gebracht worden, und der Wert dieses Stoffs bildet jetzt einen groessren Teil des Gesamtprodukts als vorher, im Verhaeltnis zur formgebenden Arbeit. Daher wird dasselbe Quantum Spinnarbeit bezahlt in weniger Garn, oder der Teil des Produkts, wodurch sie ersetzt wird, ist kleiner geworden.
Soweit dies.
Also erstens falsch, wenn Garnier sagt, dass das ganze Kapital en definitiv147 stets ersetzt wird durch die revenu du consommateur148, da ein Teil des Kapitals durch Kapital und nicht Revenue ersetzt werden kann. Zweitens an und fuer sich albern, da die Revenue selbst, soweit sie nicht Salair ist (oder vom Salair bezahltes Salair, von ihm abgeleitete Revenue), Profit des Kapitals ist (oder von dem Profit des Kapitals abgeleitete Revenue). Endlich albern, dass der Teil des Kapitals, der nicht zirkuliert (in dem Sinn, dass er sich nicht durch Revenu du consommateur ersetzt), "ne rendrait aucun profit a son possesseur"149. In der Tat -- bei gleichbleibenden Produktionsbedingungen -- wirft dieser Teil keinen profit ab (vielmehr keinen Mehrwert). Aber ohne denselben koennte das Kapital ueberhaupt seinen Profit nicht produzieren.
//357/ "Alles, was man aus diesem Unterschied schliessen kann, ist dies: Um produktive Leute zu beschaeftigen, ist nicht bloss die Revenue desjenigen noetig, der ihre Arbeit geniesst, sondern auch ein Kapital, das Mittelsmaennern Profite abwirft; jedoch, um unproduktive Leute zu beschaeftigen, genuegt meist eine Revenue, die sie bezahlt." (l.c. p. 175.)
Dieser eine Satz ist ein solches Konvolut von Nonsens, dass es daraus klar wird, dass Garnier, der Uebersetzer A. Smiths, in fact den ganzen A. Smith nicht verstanden hat und namentlich die Essenz des "Wealth of Nations" -- dass die kapitalistische Produktionsweise die produktivste ist (was sie unbedingt ist im Vergleich mit den frueheren Formen) -- auch nicht ahnt.
Zunaechst ist es eine hoechst alberne Wendung gegen Smith, der unproduktive Arbeit fuer solche erklaert, die direkt von Revenue gezahlt wird, zu bemerken,
"um unproduktive Leute zu beschaeftigen, genuegt meist eine Revenue, die sie bezahlt".
Aber nun der Gegensatz:
"Um produktive Leute zu beschaeftigen, ist nicht bloss die Revenue desjenigen noetig, der ihre Arbeit geniesst, sondern auch ein Kapital, das Mittelsmaennern Profite abwirft."
(Wie produktiv dann erst die Agrikulturarbeit des Herrn Garnier, wo ausser der Revenue, qui jouit du produit de la terre150, ausserdem ein Kapital noetig ist, qui donne nicht nur des profits aux intermediaires151, sondern auch une rente fonciere au proprietaire152.)
Um zu "employer ces gens productifs"153, ist nicht erstens Kapital noetig, das sie anwendet, und zweitens Revenue, die ihre Arbeit geniesst, sondern nichts als Kapital, das die Revenue schafft, welche die Frucht ihrer Arbeit geniesst. Lege ich als Schneider-Kapitalist 100 l. in Arbeitslohn aus, so schaffen mir diese 100 l. z.B, 120 l. Sie schaffen mir eine Revenue von 20l., mit der ich nun, wenn ich will, auch die Schneiderarbeit in der Form des "Rocks" geniessen kann. Wenn ich dagegen fuer 20 l. Kleidungsstuecke kaufe, um sie zu tragen, so haben mir offenbar diese Kleidungsstuecke nicht die 20 l. geschaffen, mit denen ich sie kaufe. Und dasselbe waere der Fall, wenn ich mir einen Schneiderburschen ins Haus kommen liesse und mir von ihm Roecke fuer 20 l. zusammennaehen liesse. Im ersten Fall nahm ich 20 l. mehr ein, als ich frueher hatte, und im zweiten habe ich, nach der Transaktion, 20 l. weniger, als ich vorher hatte. Uebrigens wuerde ich bald merken, dass der Schneiderbursche, den ich direkt aus Revenue zahle, zudem den Rock nicht so wohlfeil macht, als wenn ich ihn von dem intermediaire154 kaufe.
Garnier bildet sich ein, dass der Profit vom Konsumenten bezahlt wird. Der Konsument zahlt den "Wert" der Ware; und obgleich in dieser ein Profit steckt fuer den Kapitalisten, ist die Ware fuer ihn, den Konsumenten, wohlfeiler, als wenn er seine Revenue direkt in Arbeit ausgelegt haette, um fuer sein Privatbeduerfnis auf der kleinsten Stufenleiter produzieren zu lassen. Es zeigt sich hier offenbar, dass Garnier nicht die geringste Ahnung davon hat, was Kapital ist. Er faehrt fort:
"Erhalten also nicht viele unproduktive Arheiter, wie Schauspieler, Musiker usw., ihre Arbeitsloehne meistens auf dem Wege ueber einen Direktor, der Profite aus dem Kapital zieht, das in derartigen Unternehmen angelegt ist?" (l.c. p. 175, 176.)
Diese Bemerkung richtig. Zeigt aber nur, dass ein Teil der Arbeiter, die A. Smith in seiner zweiten Definition unproduktiv nennt, nach seiner ersten produktiv sind.
"Es folgt daraus, dass man annehmen muss, in einer Gesellschaft, in der die produktive Klasse sehr zahlreich ist, besteht eine grosse Akkumulation von Kapitalien in den Haenden der Mittelsmaenner oder Unternehmer der Arbeit." (l.c. p. 176.)
In der Tat: Massenhafte Lohnarbeit ist nur ein andrer Ausdruck fuer massenhaftes Kapital.
"Es ist also nicht, wie Smith annimmt, das Verhaeltnis zwischen der Masse der Kapitalien und der der Revenuen, welches das Verhaeltnis zwischen der produktiven und der unproduktiven Klasse bestimmt. Dieses letztere Verhaeltnis scheint vielmehr von den Sitten und Gewohnheiten des Volkes, von der mehr oder minder fortgeschrittenen Entwicklungsstufe seiner Industrie abzuhaengen." (p. 177.)
Wenn produktive Arbeiter solche, die vom Kapital, und unproduktive solche, die von der Revenue bezahlt werden, so verhaelt sich offenbar die produktive Klasse zur unproduktiven wie das Kapital zur Revenue. Indes wird das proportionelle Wachsen beider Klassen nicht nur von dem existierenden Verhaeltnis zwischen der Masse der Kapitalien und der Masse der Revenuen abhaengen. Es wird davon abhaengen, in welchem Verhaeltnis die wachsende Revenue (Profit) sich in Kapital verwandelt oder als Revenue verausgabt wird. Obgleich die Bourgeoisie urspruenglich sehr sparsam, macht sie bei wachsender Produktivitaet des Kapitals, i.e. der Arbeiter, //358/ die Retainerschaft der Feudalen nach. Nach dem letzten Report (1861 oder 1862)* ueber die Factories betrug die gesamte Anzahl der in den eigentlichen factories des U(/nited/) K(/ingdom/)155 angewandten Personen (managers eingeschlossen) nur 775 534, -- waehrend die Anzahl der weiblichen Dienstboten in England allein 1 Million betrug. Welche schoene Einrichtung, die ein Fabrikmaedchen 12 Stunden in der Fabrik schwitzen laesst, damit der Fabrikherr mit einem Teil ihrer unbezahlten Arbeit ihre Schwester als Magd, ihren Bruder als groom156 und ihren Vetter als Soldat oder Polizist in seinen persoenlichen Dienst nehmen kann!
Der letzte Zusatz des G(/arnier/) ist tautologisch abgeschmackt. Das Verhaeltnis der produktiven und unproduktiven Klassen haengt (/nach ihm/) nicht von dem Verhaeltnis von Kapital und Revenue ab, oder rather157 von der Masse der vorhandnen Waren, die in der Form von Kapital oder Revenue verausgabt werden, sondern (?) von den Sitten und habitudes du peuple158, von dem degre159 seiner Industrie. In der Tat tritt die kapitalistische Produktion erst auf einer gewissen Entwicklungsstufe der Industrie ein.
Als bonapartistischer Senator schwaermt Garnier natuerlich fuer die Lakaien und Bedienten ueberhaupt:
"Bei einer gleichen Zahl von Personen traegt keine Klasse soviel wie die Dienerschaft dazu bei, die aus den Revenuen stammenden Summen in Kapitalien zu verwandeln." (p. 181.)
In der Tat, aus keiner Klasse rekrutiert sich ein nichtswuerdigerer Teil des Kleinbuergertums. Garnier begreift nicht, wie Smith,
"ein Mann, der mit soviel Scharfsinn beobachtet hat", nicht hoeher schaetzt "jenen Mittelsmann, der an die Seite des Reichen gesetzt ist, um die Ueberreste der Revenue aufzulesen, welche dieser so unbekuemmert verschwendet" (l.c. p. 182, 183).
In der Phrase selbst sagt er, dass er bloss "recueillit" die debris du "revenu"160. Aber woraus besteht diese Revenue? Aus der unbezahlten Arbeit des produktiven Arbeiters.
Nach all dieser sehr schlechten Polemik gegen Smith erklaert Garnier, in die Physiokratie zurueckfallend, die Agrikulturarbeit fuer die einzig produktive Arbeit! Und warum? Weil sie
"noch einen neuen Wert schafft, einen Wert, der in dem Augenblick, als diese Arbeit ihr Wirken begann, in der Gesellachaft nicht vorhanden war, nicht einmal als Aequivalent; und dieser Wert ist es, der dem Grundeigentuemer eine Rente verschafft." (l.c. p. 184.)
Also was ist produktive Arbeit? Die, die einen Mehrwert schafft, une valeur nouvelle161 ueber das equivalent hinaus, das sie als Salair erhaelt. Es ist nun nicht die Schuld Smiths, dass Garnier nicht begreift, dass Austausch von Kapital gegen Arbeit weiter nichts heisst als eine Ware von gegebnem Wert, gleich gegebnem Arbeitsquantum, austauschen gegen ein groessres Quantum Arbeit, als in ihr selbst enthalten ist, und so
"einen neuen Wert schaffen, der in dem Augenblick, als diese Arbeit ihr Wirken begann, in der Gesellschaft nicht vorhanden war, nicht einmal als Aequivalent". /VIII-358//
//IX-400/162 Herr G. Garnier hatte 1796 zu Paris herausgegeben: "Abrege elementaire des Principes de l'Economie Politique". Zusammen mit der physiokratischen Ansicht, dass die culture163 allein produktiv, findet sich die andre (die sehr seine Polemik gegen A. Smith erklaert), dass die consommation (die sehr repraesentiert durch die "travailleurs improductifs") die Quelle der Produktion ist und dass sich die Groesse der letztren an der Groesse der erstren misst. Die unproduktiven Arbeiter befriedigen die besoins artificiels164 und konsumieren materielle Produkte, sind so in jeder Art nuetzlich. Er polemisiert daher auch gegen die Oekonomie (Sparsamkeit). Es heisst p. XIII de son avertissement165:
"Das Vermoegen einer Person vergroessert sich durch Sparsamkeit; das Vermoegen der Gesellschaft dagegen zieht sein Wachstum aus der Zunahme der Konsumtion."
Und p. 240 im chapitre ueber die dettes publiques166:
"Die Verbesserung und Erweiterung der Landwirtschaft und daher der Fortschritt von Industrie und Handel haben keine andere Ursache als die Erweiterung der kuenstlichen Beduerfnisse."
Il en conclut que les dettes publiques sont une bonne chose, en ce qu'elles augmentent ces besoins.167 /IX-400//
//IX-421/168 Schmalz. In seiner Kritik der Smithschen Unterscheidung zwischen travail productif et travail improductif sagt diese deutsche Nachgeburt der Physiokratie (deutsche Ausgabe 1818):
"Ich bemerke nur ..., dass der Unterschied, den Smith zwischen produktiver und nicht produktiver Arbeit macht, sich als unwichtig und nicht sehr genau darstellt, wenn man bedenkt, dass die Arbeit anderer im allgemeinen fuer uns nichts als Zeitersparnis bedeutet und dass diese Zeitersparnis alles ist, was ihren Wert und ihren Preis bildet."
</Hier verwechselt er, dass durch die von der Teilung der Arbeit verursachte economie du temps169 nicht der Wert und der Preis einer Sache bestimmt wird, sondern ich mehr Gebrauchswert fuer denselben Wert erhalte, die Arbeit produktiver wird, weil in derselben Zeit groessres Quantum von Produkt geliefert wird; aber als Nachhall der Physiokraten darf er natuerlich den Wert nicht in der Arbeitszeit selbst finden./>
"Der Tischler zum Beispiel, welcher mir einen Tisch anfertigt, und der Bediente, welcher mir Briefe auf die Post bringt, meine Kleider reinigt und die mir notwendigen Dinge beschafft, der eine wie der andere leisten einen Dienst von absolut gleicher Natur; der eine wie der andere ersparen mir sowohl die Zeit, die ich fuer diese Beschaeftigung aufwenden muesste, wie auch die, die ich aufwenden muesste, um die Geschicklichkeit und die Faehigkeit dazu mir zu erwerben." (Schmalz, "Economie Politique, trad. par Henri Jouffroy etc.", t. I, 1826, p. 304.)
Folgende Bemerkung desselben Schmalzschmiertopfes noch wichtig fuer die Verbindung in Garnier, for instance seines Konsumtionssystems (und des oekonomischen Nutzens of vast expenditure170) mit der Physiokratie:
"Dieses System" (von Quesnay) "macht den Handwerkern und selbst den einfachen Konsumenten ein Verdienst aus ihrer Konsumtion, weil diese Konsumtion, wenn auch indirekt und mittelbar, zum Anwachsen des Nationaleinkommens beitraegt; denn ohne diese Konsumtion waeren die konsumierten Produkte nicht vom Boden produziert worden und haetten nicht der Revenue des Grundeigentuemers hinzugefuegt werden koennen." (p. 321.) /IX-421//